1. Beratung als Therapie

 Nach einem ersten Vorgespräch und einer orientierenden körperlichen Untersuchung wird der erfahrene Orthopäde das weitere Vorgehen strukturieren und nach seiner Erfahrung einen individuellen Ablaufplan erstellen. Es können je nach Krankheitsbild und Krankheitsverlauf zunächst weitere diagnostische Schritte erforderlich sein, z. B. durch Bildgebung (Röntgen, MRT, Knochendichtemessung, etc.). Sollte dann die Diagnose ausgearbeitet sein und feststehen werden anschließend die therapeutischen Maßnahmen mit dem Patienten erörtert. Nicht immer bestehen diese Therapiemaßnahmen in Behandlungen mit Spritzen, Krankengymnastik, physikalischer Therapie oder gar operativen Maßnahmen. So kann eine ausführliche Beratung als alleinigeTherapiemaßnahme sinnvoll sein. 

Bei chronischen Rückenschmerzen wird beispielsweise ausführlich die Notwendigkeit über den Inhalt einer so g. Rückenschule erläutert, dies kann z. B. durchgeführt als Eigentraining, insbesondere bei Patienten, die wenig Zeit aufwenden können für diese Maßnahme. Alternativ kann aber auch begleitend ein Rehasport verordnet werden, dieser wird in aller Regel auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es handelt sich hierbei um Übungsmaßnahmen vermittelt durch einen ausgebildeten Physiotherapeuten in ausgewählten kleineren Gruppen. Hier werden in der Regel bei bis zu 50 Übungsstunden theoretische Aspekte der Rückenschule erläutert sowie Übungen erlernt. Diese sollten natürlich sinnvoller Weise nach Erlernen auch später regelmäßig fortgeführt werden. Später sollte dann überprüft werden entweder durch den Physiotherapeuten oder den behandelnden Orthopäden, wie effektiv die Übungen tatsächlich das gesteckte Ziel erreichen können. 

Ein weiterer Aspekt kann die Anregung einer Ernährungsberatung sein insbesondere bei Patienten mit Arthrose der tragenden Gelenke, z. B. bei Übergewicht oder entsprechender Unbeweglichkeit. Eine ausführliche Ernährungsberatung kann in unserer Praxis natürlich stattfinden aus zeitlichen Gründen. Hierzu bestehen jedoch genug Möglichkeiten in gedruckten Medien und im Internet. In Einzelfällen kann auch das Hinzuziehen eines professionellen Ernährungsberaters empfohlen werden, eventuell hat der Hausarzt hierzu auch tiefer gehende Informationen. 

Zu einer vernünftigen Beratung im Rahmen einer Behandlung gehört sicherlich auch eine Erläuterung der Wirksamkeit, bzw. der Unwirksamkeit von bisher stattgehabten Maßnahmen. 

Ein weiterer Aspekt ist das sog. Zweitmeinungsverfahren als Beratung, dass heißt es wurden bereits durch Kliniken oder ambulanter Operateure Operationen empfohlen und festgelegt, hier besteht die Möglichkeit aufgrund der langjährigen operativen Erfahrung von Herrn Dr. Schmidt eine Zweitmeinung einzuholen und sich somit selbst eine erhöhte Sicherheit für die Notwendigkeit des empfohlenen Eingriffs einzuholen. Hierzu zählt natürlich auch die ausführliche Aufklärung unserer Patienten bei von Herrn Dr. Schmidt selbst durchgeführten operativen Eingriffen des Kniegelenkes. Grundsätzlich gilt in unserer Praxis der Grundsatz “konservativ vor operativ“ und “ ambulant vor stationär“, um ihr Krankheitsbild so schonend wie möglich zu therapieren. 

Im Laufe dieser Gespräche sollten sie sich als Patient also sicher fühlen über den richtigen Weg zur Heilung ihres orthopädischen Krankheitsbildes, sie sollten Klarheit haben über die Notwendigkeit ihrer erforderlichen Therapieschritte. Sie sollten so auch die Möglichkeit aufgezeigt bekommen ihre Heilung durch ihr eigenes Verhalten zu unterstützen und somit die orthopädische Behandlung zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Wichtig ist an dieser Stelle nochmals darauf hin zu weisen, 

dass nicht immer eine einzelne Therapie zu einem garantierten Behandlungserfolg führen kann. Fortschritte in der Behandlung müssen in gewissen Abständen mit ihnen als Patient gemeinsam überprüft werden um diese ggf. individuell anzupassen, insbesondere bei chronischen Schmerzpatienten und Patienten mit etlichen Vorbehandlungen ist dieser Schritt zwingend erforderlich zur Sicherung eines Heilerfolges. Insbesondere chronische Schmerzpatienten haben oft eine Odyssee hinter sich mit verschiedensten Therapiemaßnahmen, diese erweisen sich bei näher analysierender Betrachtung als nicht koordiniert und strukturiert im Sinne einer professionellen multimodalen Schmerztherapie. Auch hier kann eine Beratung und ein vertiefendes Gespräch Defizite erkennen und beheben.